Die frühen Jahre
Kommen wir zurück zum Anfang des TT-Spieles in Kriftel. Im Jahre der Gründung der Abteilung 1948 musste man noch mit heute undenkbaren Bedingungen zurecht kommen. So wurde an zusammengestellten Wirtshaustischen gespielt. Die Schläger wurden damals vielfach selbst gebastelt und kaputte Bälle mit Aceton, dem Wundermittel, wieder zusammen geflickt. Erst nach der Währungsreform im Juli 1948 erwarb man zwei Tischtennisplatten, die zum trainieren noch im Wirtshaus aufgebaut wurden. Zweimal im Monat durfte man aber auch beim Nachbarn TV Hofheim zum Training kommen. Im Spieljahr 1948/49 nahm die Abteilung dann erstmals mit einer Herrenmannschaft an der Verbandsrunde teil und erreichte auf Anhieb den 2. Platz in der A-Klasse. Im nächsten Jahr 1949/50 schmückten sich die 1. und 2. Herrenmannschaft sowie die Damenmannschaft bereits mit den Ehren der Kreismeister. Die 1. Herrenmannschaft verzichtete sogar auf den Aufstieg, weil die weiten Fahrten (z.B. nach Bensheim oder Heppenheim) ohne Auto nicht zu bewältigen waren. Mit dem neuen Spiellokal „Gasthaus zur Eisenbahn“ besserten sich ab 1951 die Trainings- und Spielbedingungen. Das 1949 erstmals ausgetragene „Krifteler Turnier“ konnte ab 1951 in diesem Spiellokal ausgetragen werden und erfreute sich im Main-Taunus-Kreis großer Beliebtheit. Ende 1955 wurde der Saal der Gaststätte dann geschlossen und so musste die Abteilung wieder zum Nachbarn nach Hofheim ausweichen. Duch die dort eingeschränkten Spielbedingungen kam die Nachwuchsarbeit ganz zum Erliegen.
1958 stieg die 1. Herrenmannschaft in die Bezirksklasse ab. Die letzten Spiele dieser Saison wurden bereits auf dem rohen Betonboden der Bühne der neuen vereinseigenen Turnhalle in Kriftel (heute: „Kleine Schwarzbachhalle“) ausgetragen. Trotz der beengten Platzverhältnisse wuchs die Abteilung nun stetig durch Neueintritte. 1960 stieg man dann wieder in die Bezirksklasse auf und wurde auf Anhieb Bezirksmeister. Mit der neuen Turnhalle – die mit Hilfe unzähliger ehrenamtlicher Arbeitsstunden der Mitglieder gebaut wurde – vergrößerte sich die Mitgliederzahl der Abteilung von Monat zu Monat, auch Schüler und Jugendliche strömten wieder zum Sport mit dem kleinen weißen Ball. 1961/62 nahmen bereits 3 Herren-, 1 Jugend und 1 Schülermannschaft an der Verbandsrunde teil. Das „Krifteler Turnier“ wurde ab 1962 nun wieder regelmäßig in der neuen Halle ausgerichtet. 1965 stiftete die Gemeinde einen Wanderpokal, der in der Folge sechsmal am Stück durch die Krifteler Teilnehmer gewonnen wurde. Zum letzten Mal wurde das Turnier 1970 veranstaltet, da während der Veranstaltung ein Spieler aus Schwalbach einen tödlichen Kreislaufkollaps erlitten hatte.
Seit 1961 spielte die 1. Herrenmannschaft in der Gruppenliga und wurde 1964/65 nach einem Entscheidungsspiel gegen Sachsenhausen sogar Meister dieser Klasse und stieg in die Landesliga auf. Die Mannschaft spielte damals in der Aufstellung Kunz, Finger, Quadflieg, Jung, Löber, Hahn und Schwichtenberg. 1972/73 musste man die Landesliga aufgrund mehrerer Spielerabgänge wieder verlassen und spielte durchgehend bis 1979/80 in veränderter Aufstellung erfolgreich in der Gruppenliga. Spieler wie Wrabetz und Martens wurden zur Stütze des Teams, aber auch die schon etablierten Spieler wie Schwichtenberg, Schmückle, Kunz, Dillmann oder Kubitschek gaben dem Team Stabilität.